Christliche Entwicklungen

Nach der Auferstehung und Himmelfahrt des Herrn konnten die Apostel deutlicher vom Messias sprechen, denn es bestand nicht mehr die Gefahr, dass er mit einem irdischen König verwechselt wurde. So verkündigten die Apostel jeden Tag im Tempel und in den Privathäusern, dass Jesus der Messias ist. Das war zunächst die Botschaft für die Juden in Israel. Paulus predigte die gleiche Botschaft nach seiner Bekehrung den Juden in Damaskus. Dieselbe Botschaft galt aber auch den Samaritern und darüber hinaus den Juden und Nichtjuden in Thessalonich. Die Missionsstrategie des Paulus wird in folgendem Vers deutlich:

Apg 17,3: Auf der Grundlage der Heiligen Schrift öffnete Paulus ihnen das Verständnis für den Messias. Er legte ihnen dar, dass der Messias nach Gottes Plan leiden, sterben und danach vom Tod auferstehen müsse. "Und dieser Jesus, von dem ich zu euch spreche, ist der Messias", sagte Paulus.

Der Inhalt seiner Botschaft: Der Messias, der im Alten Testament angekündigt wurde, ist gekommen. Er musste leiden, sterben, auferstehen und in den Himmel auffahren. Er ist jetzt der verherrlichte Herr, der messianische König, der auf dem Ehrenplatz an Gottes rechter Seite sitzt und sich für uns einsetzt. Und genau das wird auch den Nichtjuden verkündigt, wie die Briefe des Neuen Testaments zeigen. Paulus schreibt:

Eph 3,8: Mir, dem Geringsten von allen, die Gott geheiligt hat, wurde die Gnade geschenkt, den nichtjüdischen Völkern verkündigen zu dürfen, dass der unfassbare Reichtum des Messias auch für sie da ist.

Die Wirklichkeit unseres Herrn Jesus Christus geht weit über seine Bezeichnung als König der Juden hinaus. Er sitzt ja nicht auf dem Thron Davids in Jerusalem, sondern er ist Davids Herr, der Herrscher eines himmlischen Reiches. An ihm orientieren sich die Christen.

Kol 3,1: Wenn ihr nun zusammen mit dem Messias zu einem neuen Leben auferstanden seid, dann richtet euch auch ganz nach dem aus, was oben ist, wo Christus, der Messias, sitzt: auf dem Ehrenplatz neben Gott.

1Petr 3,15: Lasst Christus (w. den Christus, d.h. den Messias) den Herrn, die Mitte eures Lebens sein!'

Noch einmal: Wenn im Neuen Testament von dem Christus die Rede ist, dann ist sein Messiastitel gemeint, obwohl selbst schon im Neuen Testament Christus auch als Name gebraucht wird, dann aber meist ohne Artikel. Darüber hinaus ist Jesus der gesalbte König und der Hohe Priester in einer Person, wie der Hebräerbrief deutlich macht.

Hebr 5,5: So hat auch der Messias sich nicht selbst die Würde eines Hohen Priesters verliehen, sondern es war der, der zu ihm gesagt hatte: "Du bist mein Sohn. Ich, ich habe dich heute gezeugt."

Wir glauben daran, dass Jesus auch unser Messias ist, unser König und Herr und unser Hoher Priester.

1Jo 5,1: Wer glaubt, dass Jesus der Messias, der Christus, ist, der wurde aus Gott geboren.

Das schließt nicht aus, dass Jesus Christus noch einmal eine gewaltige Rolle für sein Volk Israel spielen wird, wenn er, wie er es versprochen hat, wiederkommt. Menschen, die an der ersten Auferstehung teilhaben durften, werden bei ihm sein.

Offb 20,6: Sie werden Gott und dem Messias als Priester dienen und die tausend Jahre zusammen mit Christus regieren.

Doch wir wollen daran denken: Immer wenn wir den Namen Christus oder Jesus Christus gebrauchen, sprechen wir von unserem Herrn und König, denn er ist der Herr über alle Herren und König über alle Könige (Offb 17,14; 19,16).