VorwortLesen Sie die >>> Verse 20-23 aus dem 1. Kapitel im 1. Buch Mose.

Manche Ausleger fassen Vers 20 so auf, als ob Gott hier dem Meer befohlen hätte, die ihm entsprechenden Wesen hervorzubringen. Doch so steht es nicht da. Gottes Wort nennt hier nur das Ziel und beschreibt dann im nächsten Vers ausdrücklich, dass Gott diese Lebewesen im Wasser und in der Luft erschuf.

Das Wort, das Luther mit Walfisch (wörtlich: die Langgestreckten) übersetzt hat, meint alle riesigen Wassertiere, natürlich auch Wale, Krokodile und Saurier. Alle Größenordnungen sind im Wasser vertreten bis hin zu den kleinsten Einzellern.

Ebenso ist die Luft von allen erdenklichen flugfähigen Wesen erfüllt, von Flugsauriern angefangen bis zu den kleinsten Insekten. Jedes wurde nach seiner Art geschaffen.[ 1 ]Siehe Tag 2: Die geschaffenen Arten.

Das Besondere an diesem Schöpfungstag ist, dass Gott nicht nur das Werk dieses Tages als „gut“ bezeichnet, sondern dass er die von ihm geschaffenen Lebewesen ausdrücklich segnet. Aufgrund des Segens Gottes konnten sich die schwimmenden und fliegenden Tiere reichlich vermehren und all das genießen, was Gott für sie geschaffen hatte.

Die Schöpfungstage

Waren es „göttliche Tage“?

2Pt 3,8. Für den Herrn ist das, was für uns ein Tag ist, wie tausend Jahre und was für uns tausend Jahre sind, ist für ihn wie ein einziger Tag.

Ps 90,4. Denn tausend Jahre sind für dich / wie der Tag, der gestern verging, / und wie eine Wache in der Nacht.

Wir können hier keine Gleichungen aufstellen:
1 Gottestag = 1000 Erdenjahre
1000 Gottesjahre = 1 Erdentag
1000 Gottesjahre = 4 Erdenstunden = 1 Nachtwache

Gemeint ist: Gott steht als Schöpfer außerhalb von Raum und Zeit. Mit seinen Schöpfungswundern offenbart er sich aber in Raum und Zeit und weist deshalb seinen Werken eine bestimmte minimale Zeit zu.

Die derzeit herrschende Weltanschauung, die alles Geschaffene auf Zufall und lange Zeit zurückführt, hat dafür gesorgt, dass manche Bibelleser sich fragen, ob die Schöpfungstage nicht doch als lange Zeitperioden verstanden werden können. Biblische Indizien dafür sind ihnen die unterschiedliche Verwendung des Wortes „Tag“ und die Aussage, dass bei Gott 1000 Jahre wie ein Tag sind.

Nun stimmt es zwar, dass „Tag“ in der Bibel manchmal für eine nicht näher bestimmte Zeit verwendet werden kann, zum Beispiel für die Zeit, wo es hell ist im Gegensatz zur Dunkelheit oder sogar für eine bestimmte Zeitperiode wie in 1. Mose 2,4 wörtlich: „an dem Tag, als Jahwe Gott Erde und Himmel machte“. Gewöhnlich wird das aber mit „zu der Zeit …“ übersetzt oder einfach mit „als Jahwe …“. Die genaue Bedeutung geht immer aus dem Zusammenhang hervor, in dem genannten Beispiel ist es völlig klar, dass die Schöpfungswoche gemeint ist.

Wenn in der Bibel aber das Wort „Tag“ mit Abend, Morgen oder einem Zahlwort zusammen genannt wird, ist immer ein 24-Stunden-Tag gemeint. Schönstes Beispiel ist 2. Mose 20,9-11:

Sechs Tage hast du, um all deine Arbeit zu tun, aber der siebte Tag ist Sabbat für Jahwe, deinen Gott … Denn in sechs Tagen hat Jahwe den Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was dazugehört. Am siebten Tag aber ruhte er. Deshalb hat er den Sabbattag gesegnet und für sich bestimmt.

Es gibt keinen Grund, die Inspiration dieser Verse anzuzweifeln, denn sie gehören zu den zehn Geboten, die Gott mit seinem Finger in Steintafeln geschrieben hatte. Und es ist völlig klar, dass Gott hier von einer normalen menschlichen Woche und von den Schöpfungstagen spricht.[ 2 ]Siehe dazu A. vom Stein S. 26ff.

Interessanterweise vertreten auch die meisten kritischen Alttestamentler, dass mit den Schöpfungstagen in der Bibel selbstverständlich natürliche Tage gemeint sind.[ 3 ]So zum Beispiel Gunkel 1910; von Rad 1987, Zimmerli 1967. Siehe Junker: Genesis, Schöpfung und Evolution S. 85. Denn es ist klar, dass der Verfasser von 1. Mose 1 überzeugt war, dass Gott die Schöpfung in sechs buchstäblichen Tagen erschaffen hat.

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