Vorwort1. Mose 1, 14-19:  Dann sprach Gott: "An der Wölbung des Himmels sollen Lichter entstehen. Sie sollen Tag und Nacht voneinander trennen, und als leuchtende Zeichen sollen sie die Zeiten bestimmen: Tage, Feste und Jahre. 15 Außerdem sollen sie als Lichter am Himmelsgewölbe die Erde beleuchten." So geschah es. 16 Gott machte die beiden großen Lichter: das größere, das den Tag regiert, und das kleinere für die Nacht; und dazu die Sterne. 17 Er setzte sie an das Himmelsgewölbe, damit sie über die Erde leuchten. 18 Sie sollten den Tag und die Nacht regieren und Licht und Finsternis voneinander trennen. Gott sah es an: Es war gut. 19 Es wurde Abend und wieder Morgen – vierter Tag.

 
Diese Gottesworte (Lies sie noch einmal!) machen uns noch einige wichtige Dinge über die Himmelslichter klar. Die Lichter sind keinesfalls Götter oder mythologische Wesen, wie es viele Völker des Altertums glaubten, sondern es sind Lichter mit bestimmten Funktionen.

Die Himmelslichter als Zeichen

Hiob 38,31f. Schnürst du die Bänder des Siebengestirns, löst du die Fesseln des Orion? Führst du die Tierkreisbilder zu ihrer Zeit aus, / leitest du den großen Bären samt seinen Jungen?
Ps 19,1f. Der Himmel rühmt die Herrlichkeit Gottes, / und seine Wölbung bezeugt des Schöpfers Hand. Ein Tag sprudelt es dem anderen zu, / und eine Nacht gibt der nächsten die Kunde davon.
Jer 31,35f. So spricht Jahwe, der die Sonne zum Licht für den Tag bestimmte und die Gesetze von Mond und Sternen zum Licht für die Nacht, der das Meer aufwühlt, dass seine Wogen dröhnen. Er heißt Jahwe, der Allmächtige. „Wenn diese Gesetze ihre Gültigkeit verlieren sollten“, spricht Jahwe, „dann wird auch die Nachkommenschaft Israels nicht mehr mein Volk sein.“

Sie sind von Gott als Zeichen gesetzt. Das meint einmal die Navigation, denn die Sterne, auch die im Buch Hiob erwähnten Sternbilder, dienen zur nächtlichen Orientierung. Zum anderen rühmen die Gestirne ihren Schöpfer und sie sind Zeichen für das dauerhafte Bestehen Israels.

  1. Sie bestimmen die Zeiten. Das meint einmal die regelmäßigen Feste Israels, aber auch die Kontrolle der Jahreszeiten.
  2. Sie bestimmen die Tage. Die Tage werden durch die Rotation der Erde im Zyklus von rund 24 Stunden bestimmt und durch den Wechsel von Tag und Nacht, je nachdem welche Seite der Sonne zugewandt ist.
  3. Sie bestimmen die Jahre. Das geschieht natürlich durch den Umlauf der Erde um die Sonne.
  4. Sie dienen als Lichter für den Tag (die Sonne) und die Nacht (Mond und Sterne).

Diese Himmelskörper haben aber noch etliche andere lebenswichtige Funktionen, wie wir heute wissen. Deshalb sollen noch einige dieser Tatsachen aus unserem Sonnensystem vorgestellt werden.

Unser Sonnensystem

Neun Planeten kreisen um unser Zentralgestirn: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto, dazu noch tausende von Kleinplaneten zwischen Mars und Jupiter. Man hat ausgerechnet, dass die Masse der Sonne allein mehr als 99 Prozent der Gesamtmasse dieses Systems ausmacht.

Wenn wir uns die Sonne als einen kleinen Ball von elf Zentimeter Durchmesser vorstellen, dann hätte die Erde etwa die Größe der Kugel, die sich in der Spitze einer Kugelschreibermine befindet. Dieses ein Millimeter kleine Kügelchen müsste aber zwölf Meter von dem Ball entfernt platziert werden.

Die Erde hat allerdings einen Logenplatz in unserem Sonnensystem erhalten. Es gibt nämlich nur einen kleinen Bereich um die Sonne herum, den wir als „habitable Zone“ bezeichnen, also eine Zone, in der überhaupt Leben möglich ist. Alle anderen Planeten kreisen auf Bahnen um die Sonne, die sich außerhalb dieser lebensfreundlichen Zone befinden.

Ohne Sonne könnte keiner unserer Planeten Licht oder Wärme empfangen. Doch die, die näher um die Sonne kreisen, wie Merkur und Venus, sind Wüstenplaneten mit Tagestemperaturen von mehr als +400°C. Alle anderen erreichen selbst am Tag höchstens –118°C (Jupiter) oder gar nur –223° (Pluto). Einzige Ausnahme ist der Mars mit +27°C am Tag, dafür aber nachts –126°C). Nein, dort gibt es kein Leben. Das hat Gott nur der Erde geschenkt.

Nur die Erde hat genau die richtige Entfernung von der Sonne und die richtige Umlaufgeschwindigkeit. Wäre diese höher oder niedriger, würde sich die Erde bald aus ihrer Lebenszone heraus bewegen. Die Erde läuft (im Gegensatz zum Merkur, der eine stark elliptische Bahn aufweist) in einer fast völligen Kreisbahn. Wenn man mit einem Zirkel auf einem Blatt Papier einen Kreis zeichnet, dann würde im Vergleich die Umlaufbahn der Erde innerhalb des Bleistiftstrichs verlaufen.

Die Erde hat auch genau die richtige Rotationsgeschwindigkeit um die eigene Achse. Wäre diese langsamer, würde es auch bei uns am Tag unerträglich heiß und in der Nacht fürchterlich kalt. Dass wir überhaupt so ausgeglichene Temperaturen haben, verdanken wir unserer Atmosphäre.

Dass die Neigung der Erdachse 23,4 Grad beträgt, beschert uns die Jahreszeiten. Wäre diese Neigung nicht im Bereich zwischen 23 und 24 Grad, würde das zu extrem heißen Sommern und sehr kalten Wintern führen.

Übrigens ist in diesem Zusammenhang auch unser Mond wichtig, denn er stabilisiert die Drehachse der Erde. So bewahrt er die Erde vor lebensvernichtenden Taumelbewegungen. Außerdem sorgt er in den Weltmeeren für Ebbe und Flut. Er hebt sie dabei stets fünf bis sechs Meter in die Höhe und lässt sie langsam wieder zurücksinken. Das ist wichtig für die Durchmischung der Weltmeere. Dafür hat der Mond genau die richtige Entfernung und Größe.

Auch der Jupiter, der größte Planet in unserem Sonnensystem, hat eine wichtige Bedeutung für die Erde. Er ist schwerer als alle anderen Planeten zusammen. Dadurch stabilisiert er den Asteroidengürtel, denn er schleudert mittels seiner Schwerkraft Asteroiden und Kometen zurück ins All. Anderseits schluckt er sie wie ein riesiger Staubsauger. Dadurch wird die Erde vor verheerenden Einschlägen geschützt. Gäbe es diesen Riesenplaneten nicht, wäre das kosmische Bombardement auf der Erde etwa 10.000 Mal stärker als jetzt. Das Leben auf der Erde wäre schnell vernichtet.

Diese überaus genauen Einstellungen, die auch im Mikrokosmos eine große Rolle spielen, nennen wir die Feinabstimmung des Universums. Ein Physiker und Wissenschaftsautor, der sich zu keiner Religion bekennt, schrieb einmal: „Wenn wir Gott spielen und die Werte für die Naturkonstanten und -kräfte frei wählen könnten, würden wir wohl entdecken, dass fast alle Einstellungen das Universum unbewohnbar machen würden.“ (Paul Davies, zit. bei Pailer, Schöpfung, S. 86). Ja, die Grundkräfte des Universums sind mit unglaublicher Präzision und empfindlicher Balance so „fein abgestimmt“, dass Leben auf der Erde möglich ist.

 

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