Camacho, Haroldo S. Freispruch! Wahre Geschichten von irdischen Richtern und himmlischer Gnade. Dillenburg: CV 2025 301 S. Paperback: 19,90 €. ISBN: 978-3-86353-971-9.
Der Autor hatte als Doktor der Theologie Luthers Kommentar zum Galaterbrief ins Spanische und Englische übersetzt und arbeitete dann als zertifizierter Gerichtsdolmetscher für die Justiz in Kalifornien.
20 Jahre lang hatte der Autor unzählige Schuldsprüche gehört, gefolgt vom richterlichen Hammerschlag. Manchmal verhandelten sie an einem Tag über 100 Straf- und Zivilsachen. Im Vorwort seines Buches vermerkt er, dass ihm schon manchmal Zweifel kamen, „ob sich einige Gerichtsvollzieher und andere Gerichtsbedienstete von ihren Vorurteilen gegenüber den anderen den Fremden, den Einwanderern und den Hilflosen leiten ließen. Meistens jedoch herrscht das Gesetz. Es deckt jede Kleinigkeit eines kriminellen Verhaltens ab und sieht eine entsprechende Strafe vor. Aber das geschriebene Gesetz ist blind für Tränen der Reue, Bitten um Milde, Buße und das Versprechen, das eigene Verhalten zu ändern. Es schien, als ob die Unnachgiebigkeit des Gesetzes zumindest bei einigen nur zu noch größerem Übel führten, anstatt zu Reue. Ich habe gesehen, wie die Herzen sowohl von Richtern als auch von Straftätern unter den erdrückenden Anforderungen des Zivil- und Strafrechts kälter und härter wurden.“ (S.17)
Haroldo S. Camacho verbindet seine eigenen Erlebnisse immer mit dem Evangelium. Die kurzen spannenden Episoden dienen ihm als Sprachrohr für die größere Geschichte aus „Gottes Gerichts‑Saal“. Entstanden sind achtzig sehr lesenswerte Andachten. Die Episoden sind so interessant, dass man verführt wird, das Buch in einem Rutsch durchzulesen und den Teil des Evangeliums immer mehr zu vernachlässigen. Es empfiehlt sich also, immer nur eine Geschichte am Tag, vielleicht in der Familie, vorzulesen, damit man gerade den Teil des Evangeliums gut verinnerlicht.

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