Hausammann, Monika. Die große Verkehrung: Dem Humanismus mit biblischem Denken begegnen. Eine Ansage. Basel: Fonits 2022, 2. Aufl.  143 S. Hardcover: 15,00 €. ISBN: 978-3-03848-233-8

Die Schweizer Schriftstellerin und Kolumnistin aus Bern liefert eine hochinteressante Auseinandersetzung mit dem sogenannten Humanismus. Der Leiter des Fontis-Verlags bescheinigt ihr in seinem begeisternden Vorwort „gedankliche Klarheit und programmatische Geradlinigkeit“, die „große, wohlfeil gewordene Begriffe wie Freiheit und Ordnung, Person und Beziehung vom diffusen Wohlklang“ befreit und einfach mal radikal zu Ende denkt.

Sie selbst, die durch eine Geheimdienst- und Polit-Thrillerreihe unter dem Pseudonym Frank Jordan bekannt geworden ist, bekennt sich in ihrer Einleitung „Des Menschen Stellung in der Welt“ eindeutig zu ihrem biblischen Glauben. Was sie in diesem Buch veröffentlicht, „ist auf der Grundlage meines persönlichen Glaubens an den lebendigen Gott geschrieben, der mir in der Bibel als Schöpfer, Richter und Befreier des Menschen entgegentritt“ (S. 10).

Die totale Verkehrung, die wir in der westlichen Welt erleben, die „vor unser aller Augen mit dem ältesten und bewährtestem Regelwerk des menschlichen Lebens und Zusammenlebens geschehen ist und … überhaupt nicht bemerkt wird. Die Rede ist von den Ordnungen wie die Bibel sie uns vor Augen stellt“ (S. 13). Der Humanismus aber fordert, dass der Mensch nur sich selbst gehorcht und gehört. Das hat schlimme Folgen für unsere Gesellschaft, denn man glaubt seitdem, dass die Person eine Art leeres Gefäß ist, das nur mit „dem Richtigen“ gefüllt zu werden braucht. Die Autorin nennt dieses Richtige die „Meinungsindustrie“ und meint damit alles von Politik, Hauptstrom-Medien, Bildungseinrichtungen, Wissenschaft, NGOs, Großkonzerne bis zu Kirchen und Kulturbetrieb.

„Der Mensch als solches, so der darauf basierende Konsens, ist von Natur aus ein Wesen von identitätsloser Lehre, von tierhafter Unschuld und im Grunde jenseits der Verantwortung. Er ist weder gut noch böse, er ist einfach zufällig und ausschließlich sich selbst gehörend.“ (S.27)

„Der Name Gottes im Humanismus ist ‚der Mensch‘“. (S. 26) Etliche solcher Aphorismen finden sich im ganzen Buch.

„Der Ausdruck ‚wissenschaftlicher Konsens‘ hat nichts Wissenschaftliches an sich. Er ist reine Fiktion.“ (S. 28)

Sünde ist die Abkehr des Menschen von Gott und die Hinwendung zum eigenen Wünschen und Wollen. Dafür ist der Mensch voll verantwortlich.“ (S. 47)

„Gottesfurcht ist die Sprachlosigkeit vor dem, der sein Gericht um der Liebe zum Menschen willen an sich selber vollzogen hat.“ (S.79)

„Die Freiheit von der Gottes Wort spricht, ist dagegen die Freiheit an den Stricken der Liebe. Sie fesseln den Menschen nicht, sondern halten ihn.“ (S.82)

„Das biblische ‚Sollen‘ wird dem Gott zugewandten Menschen zum ‚Wollen‘, das sich in Freiheit seinen Neigungen widersetzt. Es sind Liebe und Dankbarkeit für die ‚erste Liebe‘, die zum Ereignis werden.“ (S.105)

In sieben anspruchsvollen Kapiteln geht es um den Menschen in einer verdrehten Gesellschaft, der sich selbst verloren hat und von absichtlich geschürten Ängsten getrieben wird. Es lohnt sich, diese nachdenkend zu lesen. „Der Mensch kann horchen und er kann gehorchen. Was beides verbindet, das Hören-Können, schenkt Gott. Das Hören-Wollen oder Sein-Lassen wiederum liegt beim Menschen.“ (S. 138)

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