Elberfelder Bibel mit Erklärungen. Wuppertal: Brockhaus 2004.

Zwar hat es der Verlag nicht ganz geschafft, die "Jubiläumsbibel" zum 150-jährigen Bestehen des Brockhaus-Verlages 2003 herauszubringen, aber im Jahr 2005 wurde zumindest das Neue Testament der Elberfelder Übersetzung ebenfalls 150 Jahre alt. So erschien die "Jubiläumsbibel" (der Titel ist offenbar an die sehr bekannte "Stuttgarter Jubiläumsbibel" angelehnt) genau zwischen den beiden Jubiläen.

Der Textstand entspricht dem der Revidierten Elberfelder Übersetzung, der durch einen "Arbeitskreis Elberfelder Bibel" nach den Grundsätzen der bewährten Arbeitsbibel ständig weiter gepflegt wird.

Die Besonderheit dieser Ausgabe besteht darin, dass alle biblischen Bücher mit Einleitungen und Gliederungen versehen sind und dass zwischen den Absätzen erklärende Kommentare angeboten werden, die nicht nur sachliche Erläuterungen, sondern auch seelsorgerliche Hilfen bieten. Ein 22-seitiger lexikalischer Anhang mit wichtigen Hintergrundinformationen vervollständigt die solide Bibel.

Natürlich kommt es bei einem so umfangreichen Werk vor, dass nicht alle Erläuterungen wirklich befriedigen können. So erscheint dem Rezensenten die Bemerkung in der Einleitung zum Matthäus-Evangelium, dass Matthäus nicht als Verfasser des ganzen Evangeliums anzusehen sei, sehr fragwürdig, zumal dies ohne jegliche Begründung erscheint.

Auch einige Auslegungen würde ich mit Fragezeichen versehen. So z.B. die Bemerkung zu 1Pt 3,18, dass Jesus in den Hades ging, um das Evangelium zu predigen, oder dass Judas Elemente aus dem apokryphen "Buch Naftali", dem "Zeugnis von Aser" usw. aufgenommen hätte. Wirklich unzufrieden ist der Rezensent mit der Bemerkung zu Ps 24: "Die Erde wird als Scheibe gesehen, die über den Ozeanen schwimmt", was wohl eher auf eine in die Bibel hineingelegte Weltbildvorstellung des Bearbeiters zurückgeht.

Auf S. 380-81 sind wahrscheinlich durch einen Fehldruck die Ränder mit den Parallelstellen an der Außenseite statt innen. Das ist aber auch schon alles, was mir aufgefallen ist. Insgesamt ein solides Werk, mit dem man gut arbeiten kann.

 

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