Ethik ist die Lehre vom Handeln wie es der Unterscheidung von gut und böse entspricht. Christliche Ethik beschreibt allgemeine zeitunabhängige Maßstäbe und Ordnungen für alle Lebensbereiche. Aber nicht jedes Verhalten kann ethisch festgelegt werden.

Jedes Handeln unterliegt dem Urteil von gut oder böse, auch wenn es in vielen Einzelfällen ein neutrales Werturteil geben kann. Zum Beispiel ist Essen ist nicht wertfrei, aber ob wir im Einzelfall Kartoffeln oder Nudeln essen, kann durchaus gleichwertig sein.Das Element der Freiheit ist vor allem das Element der Verantwortung vor Gott.

Ein Teil der christlichen Ethik – insbesondere wo es um geschöpfliche Ordnungen geht – gilt allen Menschen. Eine christliche Ethik kann sich darauf berufen, dass sie, weil sie am besten zu Gottes Schöpfung passt, auch auf anderen ethischen Grundlagen Gültigkeit besitzt. (Naturrechtliches Argument). Dennoch wird christliche Ethik heute teilweise als unmoralisch angesehen, insbesondere in der Sexualethik: hier sei sie diskriminierend oder krankmachend (depressiv).

Ein anderer Teil christlicher Ethik – etwa der geschwisterliche Umgang unter Christen, der Anspruch zum Lob Gottes da zu sein, die Bereitschaft Unrecht zu erleiden – gilt ausschließlich für Christen.

Ethik muss von Moral und Recht unterschieden werden.

(Nach Thomas Jeising auf der Bibelbund-Konferenz am 26.10. 2020)