Gesetzlichkeit ist der Versuch, Gottes Anerkennung oder geistliches Wachstum durch das Einhalten eines meist ungeschriebenen Gesetzes zu erlangen oder sich zu erhalten.

Das führt zum Befolgen von Regeln, die zum Maßstab geistlicher Reife werden. Man beruft sich dabei auf bestimmte Auslegungen und Lehren, gemeindliche Traditionen und fügt weitere Vorschriften hinzu. Häufig geht es dabei um das äußere Erscheinungsbild (Kleidung, Schmuck, Makeup), Freizeitaktivitäten (Tanzen, Spiele), Genussmittel (Kaffee, Alkohol) und vieles andere mehr.

Ein Leben nach dem Christus-Gesetz aus dem Geist der Sohnschaft, also aus der innigen Verbindung mit Christus, ist keine Gesetzlichkeit. Wer Jesus Christus liebt und versucht, seinem Beispiel, seinen Weisungen und denen seiner Apostel in der Kraft des Heiligen Geistes zu folgen, ist keinesfalls gesetzlich.

Deshalb kann es vorkommen, dass ein und dieselbe Handlung, äußerlich gesehen, bei dem einen Christen gesunden Gehorsam widerspiegelt, während ein anderer dies aus reiner Gesetzlichkeit vollzieht. Entscheidend ist immer der geistliche Zustand des Herzens.

(Nach E. Dittmann, FTH Gießen, Institut für Ethik und Werte)